Überblick über den Aufbau und der Unterscheidung zw. Kabel und Leitungen
Leitungen und Kabel unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihren Aufbau. Während eine direkte Verlegung von Leitungen im Erdreich aufgrund der geringeren mechanischen und chemischen Beständigkeit des Außenmantels auf keinem Fall zulässig ist (DIN 18015), dürfen Kabel auch im Erdreich verlegt werden.

Leitungen mit gleicher Aderzahl und gleicher Aderquerschnittsfläche haben im Vergleich zu einem Erdkabel ein dünneres Mantelmaterial. Erdkabel haben in der Regel einen schwarzen und dickeren Außenmantel, der kerbunempfindlicher und chemisch resistenter als bei einer Leitung ist. Dafür lässt sich ein Erdkabel schlechter biegen und verlegen.
Zum Nachweis, dass eine Leitung oder ein Kabel den geforderten VDE-Bestimmungen entspricht, wird es mit einem Aufdruck oder einem Kennfaden versehen. Genormte Leitungen tragen einen VDE-Aufdruck oder weisen einen schwarz-roten Kennfaden auf. Beide Varianten sind gültig.

Europäisch genormte Leitungen werden zusätzlich mit dem Harmonisierungskennzeichen bedruckt, oder mit einem schwarz-rot-gelben Kennfaden versehen. Auch hier gelten beide Varianten.

In der Elektrotechnik wird für Leitungen hauptsächlich Kupfer als Werkstoff eingesetzt. Bei Kabeln findet man Kupfer und Aluminium. Aluminium wird immer öfter eingesetzt, weil es kostengünstiger und leichter als Kupfer ist. Des Weiteren werden Leitungen und Kabel in ihrem Aufbau unterschieden. Üblich sind die Aufbauweisen eindrähtig massiv, mehrdrähtig massiv sowie sektorförmig massiv und sektorförmig mehrdrähtig.

Der Vorteil einer sektorförmigen Leitung ist in der Abbildung zu erkennen. Sie bietet gegenüber einer rund-mehrdrähtigen Leitung, im Gesamtdurchmesser des Kabels einen größeren Aderquerschnitt. Außerdem gibt es keine Hohlräume zwischen den Einzeladern, die mit Füllmaterial gefüllt werden müssten, und der Außenmantel ist durchgehend gleich dick.