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Thermisches Abisolieren

Erfahren Sie mehr über das Thermische Abisolieren.

Werkzeuge der Kabelbearbeitung
Thermisches Abisolieren

Beim thermischen Abisolieren wird die Isolierung unter Zuführung von Wärme aufgeschmolzen und somit bis auf den Leiter durchtrennt. Es bedarf keiner speziellen Klingenform oder einer Schnitttiefeneinstellung. Die Inneren Leiter werden nicht verletzt, da keine scharfe Klinge eingesetzt, die Einkerbungen oder Abrisse in der Oberfläche des Leitermaterials hinterlassen könnten. Außerdem ist dieses Verfahren sehr schonend bei dünnen empfindlichen Leitungen wie Mikrofonleitungen, da keine Zug- oder Reißbewegung wie bei einer Abisolierzange entstehen.

Thermisches Abisolieren darf nur in gut belüfteten Räumen durchgeführt werden. Durch das Schmelzen der Kunststoffe entstehen giftige Dämpfe, die durch Lüften oder Absaugen abzuleiten sind!

Außerdem besteht die Gefahr von Verbrennungen aufgrund der freiliegenden Klingen und Heizelemente!

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Handhabung

 

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Als erster Arbeitsschritt muss die Arbeitstemperatur auf die zu bearbeitende Kunststoffisolierung eingestellt werden. Gängige Abisolierzangen besitzen einen Temperaturbereich von 50 °C bis 450 °C. Einstellbereiche können in Arbeitstemperatur oder Stufen angegeben werden. Entnehmen Sie bitte der Dokumentation des entsprechenden Werkzeuges, welche Stufe welcher Arbeitstemperatur entspricht.

Werkstoff    /   Schmelzpunkt

  • PTFE (Teflon): 237°C
  • PVC (Polyvinylchlorid): 180°C
  • PE (Polyethylen): 145°C
  • PP (Polypropylen): 160°C
  • PES (Polyester): 250°C

 

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Die auf Betriebstemperatur aufgeheizten Messereinsätze werden am Punkt der erforderlichen Abisolierlänge auf der Aderisolierung angesetzt und mittels Zangenbewegung geschlossen. Anschließend wird die Ader zwischen den geschlossenen Backen gedreht, bis die Isolierung durchtrennt ist. Das Reststück kann nun abgezogen werden.

 

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Je nach Leitungstyp lassen sich unterschiedliche Messereinsätze am Abisolierwerkzeug montieren, die auf die Kontur der entsprechenden Leitung angepasst sind und den Abisoliervorgang vereinfachen.

 

Eine Verkohlung des Isolationsendes muss vermieden werden. Die Flexibilität der Leitung geht an dieser Stelle verloren. Die Isolation wird durch übermäßige Erwärmung spröde und porös und kann mit der Zeit abplatzen. Somit kann eine Isolationslücke zu dem eventuell aufgecrimpten Kontakt, Anschluss an einer Reihenklemme oder anderweitigen Anschlussart entstehen.

Beim Aufschmelzen und Abziehen der Isolierung kann es vorkommen, dass sich Kunststoffrückstande auf der Oberfläche ablagern. Diese Reste müssen vor dem Vercrimpen eines Kontaktes oder dem Anschluss entfernt werden. Ansonsten führt dies zu einer Erhöhung des Übergangswiderstandes, ähnlich wie bei der Ausbildung einer Oxidsicht auf dem Kupferleiter.

Kommentare

Submitted by admin on Sun, 26.04.2020 - 09:08

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